Wenn die Sonne blendet
Mit dem Frühling werden die Tage wieder länger. Doch die vermehrte Sonnenstrahlung führt nicht bei allen Menschen zu Wohlbefinden. Bei tief stehender Sonne klagen gerade ältere Leute etwa beim Autofahren über eine unangenehme Blendung.
„Die vermehrte Blendungs-empfindlichkeit wird mit zunehmendem Alter häufig durch eine Trübung der Linse hervorgerufen. Durch die ungleichmäßigen Trübungen in der Linse wird das Licht unterschiedlich gebrochen und führt so zu erhöhter Blendungs-empfindlichkeit. Die Trübung der Linse nennt man auch Katarakt oder Grauen Star.“
Professor Andreas Böhm vom AugenCentrum Dresden
Der Graue Star ist meist eine Erkrankung im fortgeschrittenen Alter. Zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr fühlen sich die meisten Menschen durch die Trübung der Linse zunehmend gestört. Dabei kommt es neben der Blendungsempfindlichkeit auch zu einer schleichenden Abnahme der Sehschärfe. Die Katarakt kann aber auch bei Jüngeren auftreten. So können Erkrankungen wie Diabetes zu einer vorzeitigen Trübung der Linse führen. Außerdem können Medikamente wie Kortison das beschriebene Krankheitsbild begünstigen. Wenn das Sehen durch eine getrübte Linse eingeschränkt ist, kann durch eine Operation die beschädigte körpereigene Linse gegen eine klare Kunstlinse ausgetauscht werden.
„Die Operation ist ein ambulanter Routineeingriff und dauert heutzutage keine zehn Minuten mehr. Zur Betäubung des Auges wird bei uns im Regelfall ein Gel verwendet. Eine Spritze, die von vielen Patienten als unangenehm empfunden wird, ist nicht mehr erforderlich. Dieses Betäubungsverfahren hat zudem den großen Vorteil, dass Medikamente zur Blutverdünnung nicht abgesetzt werden müssen“
Professor Andreas Böhm vom AugenCentrum Dresden
Verschiedene Kunstlinsen
Bei der Kataraktoperation hat der/die PatientIn die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Kunstlinsen zu wählen. Bei der Standardlinse kann er in einer Entfernung, in der Regel in der Ferne, schärfer sehen. Für das Sehen in der Nähe wird weiterhin eine Lesebrille benötigt.
Liegt eine Hornhautverkrümmung vor, kann diese mit einer sogenannten torischen Linse ausgeglichen werden. Der Vorteil von Multifokallinsen wiederum liegt darin, dass nach dem Eingriff weitestgehende Brillenfreiheit erreicht werden kann. Während der Einsatz der Standardlinse von der Krankenkasse komplett übernommen wird, muss der Patient für eine Multifokallinse oder torische Linse einen gewissen Kostenanteil selbst tragen.
„Für welche Linse sich der Patient auch entscheidet, schon wenige Tage nach dem Eingriff kann er wieder besser sehen“
Professor Andreas Böhm vom AugenCentrum Dresden